Birgit 1962

Hamburg
Neustadt am Rübenberge
Sekretärin

APRIL 1977: Ich begegne im Hallenbad in Hamburg-Ohlsdorf zum ersten Mal meinem Mann. Er ist mit seiner Jugendgruppe zum Schwimmen verabredet, zu der ich auch gehören möchte. Im Wasser kommen wir uns näher.

FEBRUAR 1984: Wir heiraten! Wir wählen einen Wintermonat, um nicht auf gutes Wetter hoffen zu müssen. Es schnieselt – passt doch zu einer weissen Hochzeit!

APRIL 1989: Wir ziehen nach Neustadt am Rübenberge, wo mein Mann seine erste Stelle als Ingenieur antritt. Familie, Arbeitskollegen und Freunde bleiben zurück. Ein weinendes und ein lachendes Auge!

JANUAR 1990: Unsere erste Tochter erblickt das Licht der Welt – welch' eine Bereicherung. Sie ist ein Sonnenstrahl – durch sie lernen wir viele junge Familien kennen. Da wir keine Familie vor Ort haben, wuppen wir den Alltag allein bzw. helfen uns gegenseitig.

NOVEMBER 1991: Mit unserer zweiten Tochter ist unser Glücksklee komplett – von meinen Kindern lerne ich so vieles: Wenn sie hinfallen, rappeln sie sich einfach auf und laufen weiter. Und sie tun auch ihren Unmut laut kund!

JANUAR 2000: Nach Jahren als Familienfrau möchte ich wieder in den Beruf einsteigen. Dazu muss ich zunächst Computerkurse besuchen: In den letzten 20 Jahren hat sich viel getan im Sekretärinnenberuf!

MAI 2007: Nach zwei Jahren Kampf gegen den Krebs stirbt mein Vater zuhause. Ich «darf» dabei sein. Es kommt mir vor wie eine Geburt in umgekehrter Richtung: Hinaus aus der sichtbaren Welt in das Licht einer anderen Welt.

APRIL 2008: Auch meine Mutter bekommt die Diagnose Krebs. Ein Schock! Wir vier Schwestern begleiten sie mit entsprechender Unterstützung unserer Familien. Erst jetzt können wir ermessen, was sie mit unserem Vater geleistet hat.

FEBRUAR 2009: Wir müssen den Mittelpunkt unserer Familie gehen lassen. Mit dem Beistand eines sehr kompetenten Bestatters bekommen wir das Ereignis einigermassen unter die Füsse. Auch wenn wir die gleichen Eltern haben, reagiert jede von uns Schwestern doch anders. Ich als Älteste presche gern vor – hier lerne ich Zurückhaltung!

NOVEMBER 2011: Ich entscheide mich, nach 12 Jahren meinen Arbeitsplatz zu wechseln. Nachdem unsere beiden Töchter in ferne Städte gezogen sind, finden mein Mann und ich uns in der neuen Lebenssituation ein.

13.10.2013