MAI 1995: Meine Mutter beginnt kurz nach meiner Geburt wieder zu arbeiten, ich wachse hauptsächlich bei meiner Tante auf.
JULI 2000: Ich lerne zu schreiben und zu lesen.
JANUAR 2001: Mein kleiner Bruder wird geboren: Ich habe jemanden gewonnen, der zu mir aufschaut, der mich braucht, dem ich vieles beibringen kann.
DEZEMBER 2005: Mein erster Stadionbesuch, mit Vereinswappen auf der Wange, Trikot und massenweise Schals - eine Leidenschaft beginnt.
SEPTEMBER 2006: Ich frage zwei Mädchen aus der Parallelklasse, ob sie in einem gemeinsamen Fach neben mir sitzen wollen. Die eine wird meine beste Freundin, Verbündete, Retterin.
MAI 2008: Ich melde mich unter falschem Namen auf einem Chat-Profil an. Eine zaghafte erste Liebe entsteht und endet voller Trauer, Enttäuschung und Wut.
NOVEMBER 2009: Robert Enke stirbt. Ich merke, wie schlecht es mir selbst geht.
SEPTEMBER 2010: Ich begebe mich wegen Depressionen und selbstverletzendem Verhalten in stationäre Therapie. Ich geniesse die Zeit dort voller Verständnis und Selbsterkenntnis.
JANUAR 2012: Transsexualität, Transidentität, Transgender – meine Gefühle haben einen Namen bekommen.
SEPTEMBER 2012: Ich bin mutig. Und küsse das Mädchen, in das ich mich verliebt habe.
20.12.2012