Barbara 1924

Hamburg
Osterholz-Scharmbeck
Bremen
Zeven
Achim
Hannover
Kahlberg-Liep
Bobau
Achim
Hamburg
Frankfurt am Main
Lehrerin

MAI 1932: Nach der Scheidung meiner Eltern habe ich drei Jahre bei Verwandten gewohnt – nun wird meine Mutter endlich wieder als Lehrerin eingestellt und holt mich zu sich. Das ist ein Wechsel von einer Villa mit grossem Garten in eine Dachwohnung. Ich bin glücklich.

APRIL 1942: Ich beginne mein Studium in Hannover und bin erstmals selbständig. Ich gehe jede Woche zur Oper oder in ein Konzert. Die Gilda in «Rigoletto» ist unvergesslich.

APRIL 1943: Meine erste Stelle als Lehrerin in Kahlberg-Liep auf der Frischen Nehrung an der ostpreussischen Küste. Ich bin dort allein für 115 Kinder verantwortlich.

JULI 1944: Ich geniesse zum letzen Mal die Sommerferien bei Opa und Verwandten in Kolberg in Pommern mit Strandleben, Wanderungen und Kurkonzerten.

FEBRUAR 1945: Ich kann mit einer Wehrmachtsgruppe aus Ostpreussen fliehen. In Stettin hören wir bereits die Artillerie der Russen, aber wir schaffen es gerade noch.

JUNI 1945: Ich erfahre zum ersten Mal von den KZ’s und den Millionen Toten. Entsetzen. Fragen über Fragen, die mich heute noch bewegen.

APRIL 1953: Ich bin Mitglied der Singakademie in Hamburg und kann an Ostern erstmals die Matthäus-Passion mitsingen.

JANUAR 1983: Ich besuche mit meinem Mann Abu Simbel und die Königsgräber in Luxor. Diese Ägyptenreise ist ein Höhepunkt von vielen gemeinsamen Reisen, Wanderungen und Konzertbesuchen.

JULI 2008: Mein Mann stirbt nach neun quälenden Wochen auf der Intensiv-Station.

FEBRUAR 2014: Ich schaue auf mein Leben zurück und staune über meine Entwicklung. Ich habe gelernt, Ängste abzuschütteln und frei zu sein.

08.02.2014