Anita 1961

Weimar
Leipzig
Bautzen
Weimar
Architektin
Mediatorin
Immobilienbewertungen

SEPTEMBER 1967: Meine Feier zur Einschulung. Die Zuckertüten hängen an einer sehr grossen Rotbuche. Ich sehe sie noch heute. Und die Tradition wird weitergeführt. Mein Sohn hat es auch erlebt.

MAI 1975: Meine Jugendweihe: Gruppenzwang, verordnet vom Staat und von der Familie, weil sie wichtig ist, um Abitur machen zu dürfen. Ich trage das schlimmste Outfit, das ich je getragen habe – es ist der Hasstag meines Lebens.

JANUAR 1979: Ich habe die Studienzulassung bekommen und bin stolz. Ich falte sie liebevoll auf Grösse eines Personalausweises und stecke sie in eine Plastikhülle – sie ist meine Eintrittskarte in die Studentenklubs in Weimar, zu vielen Jahren Party.

AUGUST 1979: Ich bin für zwei Monate Bauarbeiterin – es ist total interessant und ich geniesse das Gruppengefühl. Ich bin mir sicher, dass meine Entscheidung, nicht Lehrerin zu werden, richtig ist und freue mich auf mein Architekturstudium.

MAI 1981: Ich nehme zum ersten Mal am schönsten Marathon Deutschlands teil, am Rennsteiglauf. Ab Kilometer 30 erlebe ich, wozu mein Körper fähig ist, welche Energiereserven er hat und wie er sie aktiviert und umsetzt – Wahnsinn!

NOVEMBER 1984: Wegen dem DDR-System der Absolventenvermittlung kann ich nicht in Weimar bleiben und habe jahrelang keine Chance auf eine eigene Wohnung: Ich muss meine berufliche Tätigkeit in Leipzig beginnen und in einem Arbeiterwohnheim leben. Diese Entmündigung tut weh! Immerhin macht die Arbeit Spass, die Kollegen sind nett und ich habe einen eigenen West-PC.

NOVEMBER 1988: Das Beste in meinem Leben kommt auf die Welt: Max, mein Sohn.

MAI 1991: Nach insgesamt 92 Platzrunden ist es in meiner Pilotenausbildung am 19. Mai so weit: Die 93. Platzrunde ist meine, ganz alleine... Reinhardt May: Über den Wolken ...

APRIL 1993: Nachdem ich den Gedanken schon eine Weile mit mir herumgetragen hatte, geht es plötzlich ganz schnell und wird ein Schritt für den Rest meines Lebens: Ich mache mich selbständig.

NOVEMBER 2012: Am 21.November, dem Geburtstag meines Vaters, tritt der dritte wichtige Mann in mein Leben: Er hat vier Beine und zwei Schwänze und heisst Balu. Er ist ein traumhaft hübscher Blauer Weimaraner und ich habe unzählige Gespräche, wenn wir zusammen unterwegs sind.

06.02.2014