OKTOBER 1988: Mein Vater glotzt mich an mit einem sentimental-passiven Blick, und ich sage: «Was schaust du so blöd».
JULI 1989: Ich kiffe zum ersten Mal.
FEBRUAR 1990: Herr Bischofberger gibt mir in Deutsch freundlicherweise eine 5 statt eine 4,5. Ich fliege nicht von der Schule.
SEPTEMBER 1994: Im Jura esse ich psychedelische Pilze. Ich erlebe die Gegenwart frei von Vergangenheit und Planung und empfinde ein tiefes Gefühl von Vergebung mir und der ganzen Welt gegenüber.
NOVEMBER 1995: Ich spiele ein Einpersonenstück, das ich selber geschrieben habe. Ich denke, dass es möglich sein kann, Schauspieler zu sein und davon zu leben.
JUNI 1996: Eine fünf Jahre ältere Schauspielerin, in die ich mich verliebt habe, schneidet mir meine Dreadlocks ab.
MÄRZ 1997: Ich bestehe die Aufnahmeprüfung an die Schauspielschule.
AUGUST 2001: Ich betrete widerwillig zum ersten Mal ein Fitnessstudio.
MAI 2008: Ich kriege eine Rolle in einer Serie nicht, die ich so gerne gekriegt hätte und lande deshalb im Schauspielhaus Salzburg, wo ich meine Frau kennenlerne.
SEPTEMBER 2008: Durch Gilles beginne ich zu erahnen, was es bedeuten könnte, auf der Bühne und vor der Kamera wahrhaftig zu sein.
12.10.2012