Aleksandra 1972

Koblach
Götzis
Feldkirch
Salzburg
Koblach
Götzis
Bregenz
Einzelhandelskauffrau
Küchenhilfe
Keyboardlehrerin
Alphirtin
Zeitungsausträgerin
Tänzerin
Choreografin
Tanzpädagogin

MAI 1993: Ich höre auf, mich bei meiner Familie zu melden.

AUGUST 1995: Von der Alp, auf der ich den Sommer verbracht habe, gehe ich gut vier Stunden zu Fuss nach Hause.

NOVEMBER 1996: Ich habe beschlossen, die Aufnahmeprüfung zum Studium «Musik- und Tanzpädagogik» zu machen. Ich will raus aus meinem bisherigen Leben.

SEPTEMBER 2000: Während einer Tanzstunde beschliesse ich, nicht mehr Tänzerin werden zu wollen, sondern ab sofort Tänzerin zu sein. Seitdem tanze ich anders.

JULI 2002: Meine Tanzlehrerin sagt beim Feedbackgespräch zu meiner Prüfung «You should study choreography!» Meine spontane Antwort ist «NEIN». Ich weiss nicht, weshalb dieses Nein so klar für mich ist, aber es ist so.

AUGUST 2006: Ich hole die zweijährige Emma ab, um mit ihr einkaufen zu gehen. Die Art wie sie die Sache, mit der sie sich gerade beschäftigt, fallen lässt, Tschüss zu ihrer Mutter sagt und mir die Hand gibt, ist für mich eine sehr schöne Geste der Zuneigung.

MAI 2007: Ich bin frisch verliebt und sehe beim Aufwachen Mirjam schlafend neben mir – eine tiefe Gefühlswelle überkommt mich.

OKTOBER 2008: Ich habe meiner Pflegefamilie verziehen und mit meiner Vergangenheit Frieden geschlossen.

JUNI 2011: Ich kündige um nur noch freiberuflich zu arbeiten.

NOVEMBER 2012: Ein Tag nachdem ich die Trennung zu Mirjam beschlossen und ausgesprochen habe, stelle ich fest, wie viel Gefühl und Verbundenheit noch da ist.

25.12.2012