JUNI 1968: Im Kindergarten male ich das ganze Blatt mit gelber Farbe an. Darauf kommt ein rotes, einfaches Gesicht. Das ist die Sonne, und sie ist so gross, dass sie auf dem Blatt nicht Platz hat.

OKTOBER 1987: Zwei Wochen als Künstler in Paris. Mein offenes junges Leben erfährt viele Begegnungen.

JULI 1989: Mein letzter Deltaflug endet mit einem Absturz.

OKTOBER 1992: Auf dem Finanzamt in Baden wünscht man mir viel Glück auf meinem weiteren Lebensweg. Ich habe Arbeit und Wohnung gekündigt, mich in der Schweiz abgemeldet und reise mit einem Einweg-Ticket nach Ecuador, für unbestimmte Zeit.

MAI 1994: Im Gefängnis von Ambato male ich einen Akt von Adriana und ein Selbstportrait an die Wand. Die Tage vergehen schnell, die Nächte sind lang, da ist kein Licht zum Malen.

JUNI 1999: Auf dem Maiensäss oberhalb Chur: Erster Einsatz als ungelernter Hirte von hundert Rindern.

DEZEMBER 2000: Vernazza, Cinque Terre: Erstes farbiges Portrait von Heraldo. Beginn der «Ahnengalerie» in der Bar Blue Marlin mit verschiedenen Einwohnern des Dorfes.

FEBRUAR 2002: Lauftraining auf der Strasse parallel zum Meer weit oberhalb der Cinque Terre. Nach eineinhalb Stunden Rennen, in der Steigung, wo eigentlich die Krise hätte kommen sollen, kommt das noch nie dagewesene, eindeutige Flow-Erlebnis. Mühelos renne ich an Alberto vorbei. Ich seh weit unten die Farben des Meers und bin vom Glück durchtränkt, dem Weinen nahe. Es ist einfach nur schön, es rennt von selbst.

FEBRUAR 2003: Zu Fuss überschreite ich legal die Grenze von Tijuana, Mexiko, nach San Diego, USA.

DEZEMBER 2010: Nachtessen am Heiligabend mit Nadine im Museum, umgeben von echten Cézannes, Renoirs, Monets, Pissarros und anderen.